Kann man Tannen zapfen? - Eine Antwort auf eine Frage, welche mich dazu getrieben hat Nachzuforschen.

  • Guten Tag werte Damen und Herren,

    Ich habe mich mit diesem Thema auseinandergesetzt, da ich mich gefragt habe ob man für die doch eigentlich sinnlose und scherzhafte Frage ob man ''Tannen zapfen'' kann eine Sinnvolle Antwort gibt.


    Vorab:

    Mein Wissen über Chemie, Tannen und andere für dieses Thema wichtigen Themen hält sich in Grenzen da ich mich nur im Rahmen dieser Frage mit eben solchen Themen auseinandergesetzt habe und ich mich auch sonst nicht für unsere Europäische Baumwelt oder ''Bierkultur'' interessiere.


    Deswegen bitte ich euch darum mögliche Fehler zu verzeihen und zu korrigieren!



    Was meine ich mit der Frage?

    Um diese Frage zu beantworten muss natürlich erst erklärt werden womit wir es hier zu tun haben und woher diese Frage eigentlich stammt.



    Womit wir es hier zu tun haben lässt sich tatsächlich recht einfach beantworten wenn man sich die Definition des Wortes ''Zapfen/zapfen'' ansieht.

    Dabei muss man zwischen dem ''Zapfen'' und dem ''zapfen'' unterscheiden, denn:

    Das heißt wir können hier den ''Zapfen'' außenvor lassen (auch wenn die Frage ihren Ursprung in dem ''Tannenzapfen'' findet) und beziehen uns auf das ''zapfen''.



    Jetzt gilt es herauszufinden welches ''zapfen'' gemeint ist und in dieser Hinsicht bin ich zu folgendem Entschluss gekommen:


    Das ''zapfen'' aus dem österreichischen wäre bei einer Tanne nicht nur recht dumm sondern absoluter Schwachsinn.

    Stellt euch vor ihr macht eine Wanderung im Schwarzwald und ihr kommt in den Genuss von folgendem Anblick:

    Das ''zapfen'' im Bezug auf das ''aus einem Behälter, einer Leitung herausfließen lassen und in einem Gefäß auffangen'' erscheint mir da wesentlich sinnvoller.


    Da ich euch jetzt erklärt habe wie sich diese Frage aus meiner Sicht verstehen lässt kommen wir zum nächsten Punkt.



    Wie könnte man ''Tannen'' zapfen''?

    Da besteht das eigentliche Problem der Frage, da ich mir hier nicht ganz sicher sein kann wo die ''Tanne'' hier ihren Platz beim ''zapfen'' findet.


    Zur Vereinfachung habe ich in drei Bildern verdeutlicht, wo die ''Tanne'' ihren Platz im Vorgang bei dem ''zapfen'' finden könnte:

    Aus unserer bisherigen Handwerksgeschichte lässt sich erkennen, das Holz ein beliebter Rohstoff ist, deshalb würden sich Variante 1 & 3 ohne Probleme umsetzen lassen.


    Im Grunde könnte man die Frage hier als beantwortet sehen, allerdings wäre mir das zu einfach und es würde ja immerhin eine Variante übrig bleiben.



    Nehmen wir die Frage wörtlich und versuchen Variante 2 umzusetzen, aber welche Methode ist Sinnvoll und wie stellen wir das an?

    Eine Frage für welche ich mich in ein von mir recht unbekanntes Gebiet begeben habe.


    Die ''Tanne'' als Holz lässt sich schwer zapfen, da Holz offensichtlich keine Flüssigkeit ist. Man könnte natürlich versuchen das Holz mit nichts als roher hasserfüllter Gewalt durch den Zapfhahn zu prügeln, allerdings könnte es zu Verletzungen an dem prügelnden Menschen kommen oder der Zapfhahn, welcher für diese Frage von elementarer Bedeutung ist, könnte zu schaden kommen.


    Und abseits des ''zapf-Prozess'' könnte man das Holz zwar irgendwie aus dem Krug runterwürgen dabei würde aber der ganze Genuss kaputt gehen, welcher eigentlich mit einem Massenbesäufnis einher geht.



    Hier müssen wir jetzt Prioritäten setzen:


    Das zapfen der Tanne mit der stupiden ''Prügel-Methode'' wäre am einfachsten, da man keine nennenswerte Vorbereitung benötigt.

    Die Nachteile liegen auf der Hand:

    Verletzungen, die Tanne kann man nicht so wie ein ''normales'' Getränk konsumieren, die Wahrscheinlichkeit weil man versucht gewaltsam ein Stück holz in das Fass zu prügeln von der besuchten Veranstaltung zu fliegen ist hoch


    Eine Alternative muss her, man muss das Holz verflüssigen.

    Das ist zwar kostspieliger aber man tut sich wenn man aufpasst nicht weh und die anderen Nachteile der ''Prügel-Methode'' hätten sich damit auch erledigt.



    Wie wir das Holz verflüssigen:


    Da es ja auch Holzgas gibt muss es ja auch flüssiges Holz geben, zumindest war das mein Gedankengang als ich folgendes bei Google gesucht habe: ''kann man holz verflüssigen''

    Folgender Text wurde mir ausgespuckt:


    ''Holz, das nicht gesägt, sondern gegossen wird. Wie das funktioniert, ist Betriebsgeheimnis in der kleinen Firma Tecnaro. ... Vor rund zehn Jahren entdeckten die Firmengründer Jürgen Pfitzer und Helmuth Nägele am Karlsruher Fraunhoferinstitut das Verfahren, mit dem sich Holz verflüssigen lässt.''


    Bei dem dazugehörigen Artikel von Deutschlandfunk hat sich jedoch schnell herausgestellt das für dieses Verfahren Methoden angewandt werden, welche das Holz nur temporär verflüssigen würde und daher fällt dieses Verfahren aus Gesundheitstechnischen Gründen raus. Der Vorgang lässt sich, soweit ich das richtig gelesen habe, mit dem einer normalen Gießerei vergleichen.



    Beim weiteren stöbern bin ich auf GuteFrage.net auf jemanden gestoßen der sich ebenfalls diese Frage gestellt hat (nur das es sich nicht speziell um Tannenholz handelt, aber das spielt ja keine Rolle), in einer Antwort unter der Frage heißt es:


    ''Holz ist ein sehr komplexes Gemenge von kurzkettigen / kleinstrukturierten Verbindungen (z.B. Wasser, Mineralien, diverse Zucker, Chlorophyll ...) und extrem komplexen Biopolymeren (z.B. Cellulose, Lignin usw...) und einen Haufen von Verbindungen die dazwischen liegen.

    Wenn dieses Gemenge unter O2 Ausschluss erhitzt wird kommt es (nach Austreibung der flüchtigeren Substanzen wie Wasser, gelöste Gase usw. ) zur Zersetzung der verschiedenen Moleküle. Die Polymere zerbrechen in immer kleiner Stücke, und diese und andere Verbindungen werden in der Hitze immer weiter zerlegt bis sich eine teerartige Masse aus einem Gemisch kurzkettigeren Kohlenwasserstoffe und verschiedene Gase (brennbare wie z.B. CO und CH4 und nicht brennbare wie CO2 und N2) bildet.

    Ein Teil der Reaktionen sind Crackprozesse ein Teil auch eine Art innere Oxidation (auch ohne Luftsauerstoff ist immer noch ein guter Teil Sauerstoff in den verschiedenen Verbindungen vorhanden).''


    Des weiteren wurde ein Link zu dem Vorgang der ''Pyrolyse'' angehängt, welcher unser Problem zu lösen scheint.


    Das einzige was ich aus diesem Wikipedia-Artikel ziehen konnte ist, das es möglich ist das Tannenholz mithilfe der Pyrolyse in den flüssigen Zustand zu bringen.

    Die Maschinen die wir dafür benötigen sehen wie folgt aus:

    Einer Schätzung einer fremden Person nach könnte der Preis dieser Gerätschaft bei 250.000€ aufwärts liegen (Angaben ohne gewähr).

    Bei einem Preis von durchschnittlich 10,55€ pro Bierkiste sind das ungefähr 23697 Bierkisten, das würde zwar den Bedarf eines Alltags-Biertrinkers abdecken.


    Um die kosten zu umgehen nehmen wir eine Kostengünstigere Variante und kaufen uns für 10€ eine Warnweste und einen Sicherheitshelm (In der Kombi kommt man damit ohne gefragt zu werden überall rein) und schleichen uns in ein Labor, welches über so ein Gerät verfügt.


    Nachdem wir uns mit dem verflüssigten Holz aus dem Staub gemacht haben ist das unmögliche nun Möglich, die Tanne ist zum zapfen bereit.

    Um dem ganzen noch einen leckeren Geschmack zu geben mischen wir für ca. 5€ ein paar Aromen bei.


    Fertig, das Problem ist gelöst und die Tanne gezapft.



    Antwort:

    Mit günstigen 15€ und ein paar gesundheitlichen Folgen kann man Tannen zapfen und genießen.



    Schlusswort:

    Man mag es nicht meinen, aber ich habe in diese Frage tatsächlich Zeit und Mühe gesteckt.

    Genießt eure Tannen mit Vorsicht und kennt eure Grenzen beim trinken.


    Liebe Grüße,

    Helmut von Richthofen













  • ich finde deinen beitrag sehr informativ und hilfreich. ich danke dir für deine aufklärung, helmut.

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